HERZOG Open House 2025:
Innovationen, Investitionen und
internationale Begegnungen in Oldenburg
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Alle 4 Jahre lädt die HERZOG GmbH zur traditionellen Hausmesse am Firmenstandort in Oldenburg-Ofenerdiek. Bereits zum 9. Mal konnten sich Kunden und Interessenten, Universitäten und Hochschulen sowie Freunde des Unternehmens vom 06. – 10.10.2025 über die neuesten Entwicklungen in der Flecht-, Spul- und Wickeltechnik informieren und modernste Technologie aus nächster Nähe erleben.
Mehr als 300 Besucherinnen und Besucher (140 Unternehmen) aus 35 Ländern fanden den Weg nach Niedersachsen und nutzten die Gelegenheit zu einer Führung durch das komplette Werk – es konnten die brandneuen, hochpräzisen Metallbearbeitungszentren in der Fertigung, die hauseigene Kunststoffspritzerei sowie das Trainings- und Testzentrum besichtigt werden. Die Arbeit im Betrieb ruhte auch in dieser ereignisreichen Woche nicht und so konnten die Gäste live dabei zusehen, wie Bauteile und -gruppen zu leistungsfähigen Maschinen montiert und HERZOG Klöppel mit sorgfältiger Handwerkskunst und Detailtreue zusammengefügt werden.
HERZOG präsentierte mehr als 60 Flechtmaschinen, Aufwickler, Abwickler, Spulmaschinen, Ablaufgatter sowie Litzenschlagmaschinen auf 7 Ausstellungsflächen, verteilt auf dem ganzen Werksgelände. So konnte eine breite Auswahl des über 900 Maschinentypen umfassenden Produktionsportfolios ausgestellt werden. Mit dieser Maschinenauswahl wurden möglichst viele Branchen und Anwendungsmöglichkeiten für die Flechttechnologie angesprochen: Fischerei & Seefahrt, der Sport- und Freizeitbereich, die Textilindustrie oder der Offshore-Sektor. Auch Flechtmaschinen, mit denen Produkte für medizinische oder technische Anwendungen produziert werden können, wurden gezeigt. Überdies konnte an Kabelbaumflechtmaschinen demonstriert werden, wie Kabelbäume, die z.B. in der Luft- und Raumfahrt oder in landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen eingesetzt werden, mit einem schützenden Geflecht umflochten werden.
Über 40 Neu- und Weiterentwicklungen
Ein weiterer Aspekt der Produktstrategie des Maschinenbauers liegt darin, dass je nach Kundenanforderung sowohl Standardmaschinen als auch kundenindividuelle Sonderlösungen konstruiert und hergestellt werden können. In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit langjährigen Kunden werden Maschinen fortlaufend verbessert und weiter- oder neuentwickelt. Über 40 Neuentwicklungen wurden auf der Hausmesse präsentiert und den Gästen detailliert erklärt.
Im Fokus standen dabei Begriffe wie Automatisierung, Maschinensteuerung, Prozesssicherheit, Anwenderfreundlichkeit und Arbeitsergonomie oder auch die Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit und die Reduzierung des Wartungsaufwands bei bestimmten Maschinentypen.
Ein Schwerpunkt der Show lag in diesem Jahr auf Weiterentwicklungen von Maschinen im 140 mm Stich Bereich. Der Flechtrumpf dieser Maschinen wurde neu konstruiert und verfügt nun über eine geteilte Oberplatte, wodurch der Aufwand für die Wartung der Mechanik erheblich reduziert und die Maschinenverfügbarkeit klar erhöht werden kann. Durch eine Anpassung der Anordnung von Schaltschrank und Geflechtsaufnahme wird sowohl der Platzbedarf reduziert als auch die Arbeitsergonomie für den Maschinenbediener verbessert. Außerdem konnte die Produktionsgeschwindigkeit des Maschinentyps durch eine Anpassung spezifischer Bauteile um bis zu 15 – 28 % gesteigert werden – abhängig vom zu verabeitenden Material.
Geschwindigkeitserhöhungen sind nunmehr auch für Maschinen im 80 mm Stichmaß möglich: Je nach Material kann bis zu 500 Flügelradumdrehungen pro Minute erreicht und der Output entsprechent gesteigert werden.
Ab sofort sind auch Schlauchflechtmaschinen im 140 mm Stichbereich verfügbar. Dadurch wird eine Erhöhung der Spulenkapzität um 100 % erreicht – dies macht jeden 2. Spulenwechsel obsolet und senkt die Produktionskosten enorm!
Vielfältige Neuerungen und Entwicklungen konnten auch im Bereich der Seilflechtmaschinen vorgestellt werden: ein weiterentwickelter Hilfsabzug sowie eine neuartige Hartmetallbeschichtung ermöglichen eine verbesserte Seilführung und höhrere Mitnahmekräfte im Abzugssystem. Das „Rutschen“ des Geflechts wird außerdem reduziert. Eine neue kosteneffiziente Flechtscholle mit elektronischer Überwachung, eine Meterzähleinheit für präzisere Längenmessung oder Ab- und Aufwickeleinheiten am Untergestell der Maschine optimieren die Möglichkeiten für die Seilherstellung in Zukunft weiter.
Die langjährig bewährten Kabelbaumflechtmaschinen werden zukünftig mit austauschbaren Flügelradeinsätzen sowie verbessertem Schallschutz ausgestattet – dies wertet den Arbeitsplatz des Maschinenbedieners signifikant auf. Ergänzt wird die KBB-Serie nun durch eine Eco Version mit Produktrutsche statt Abzugsscheibe – eine kostenoptimierte Lösung für kürzere Kabelbäume.
Auch im Bereich der medizinischen Geflechte – zuletzt einem sehr dynamischen Markt – sind durch Verfeinerungen an der Maschinensteuerung deutliche Fortschritte in der Prozesssicherheit erreicht worden. Mithilfe des SPS-gesteuerten Austauschs von Klöppeln kann der Arbeitsvorgang, z.B. Farb-, Material- oder Musterwechsel, automatisch durchgeführt werden – ganz ohne den manuellen Eingriff durch einen Mitarbeiter. Dies erhöht auf der einen Seite die Reproduzierbarkeit des Prozesses, auf der anderen Seite werden die Rüstzeiten und somit Arbeitskosten erheblich reduziert.
HERZOG begreift das „Flechten“ als ganzheitlichen Prozess mit dem Spulvorgang als elementar wichtigem Vorprozess. Nur eine optimal bewickelte Spule garantiert ein optimales Flechtergebnis. Daher werden auch die HERZOG Spulmaschinen kontinuierlich weiterentwickelt und von nun mit dem elektronischen Verlegesystem „Servo“ betrieben – für ein noch perfekteres und fehlerfreies Verlegebild des Materials auf der Spule.
Als gänzlich neue Maschinen wurden beispielsweise die halbautomatische Umspulmaschine USP 450 Eco für die Nutzung größerer Trommeln sowie der Aufwickler AWST 630 mit traversierender Trommel für eine schonende Aufwicklung empfindlicher Produkte wie Schläuche, Kabel oder Draht vorgestellt. Für die Verarbeitung dieser sensiblen Produkte wurde auch ein neuer Bandabzug entwickelt: Der BA 500-130 kann Produkte bis 130 mm Durchmesser mit einer Zugkraft von 5.000 N fördern und dabei den Anpressdruck exakt passend zur Anwendung regulieren.
Abgerundet wurde das Event von 11 Partnerausstellern, die Ihre den Flechtprozess ergänzenden Produkte vorstellen, Kontakte knüpfen und spannende Ideen entwickeln konnten.
Investitionen am Standort Oldenburg
HERZOG stellte den Besuchern der Hausmesse darüberhinaus auch die Zukunftspläne für den Betrieb vor: Das Unternehmen hat sich bewusst dafür entschieden, in Oldenburg zu bleiben und die Fertigungs- und Montagekapazitäten am bisherigen Standort weiter auszubauen. So wurden in den vergangenen zwei Jahren bereits sieben neue Dreh- und Fräsmaschinen zur Metallbearbeitung mit einem Gesamtvolumen von über drei Millionen Euro in Betrieb genommen – eine beträchtliche Steigerung der Fertigungskapazitäten und Fähigkeiten durch Modernisierung und Automatisierung. Mit etwa 70 % Eigenfertigungsanteil können Kunden entsprechend schnell und flexibel mit benötigten Teilen versorgt werden. Jüngst wurde mit dem Neubau eines Gebäudes für den Vertrieb begonnen, wodurch in der Produktionshalle etwa 220 qm neue Montageflächen entstehen.
„Mit diesen Investitionen stärken wir die Produktionstiefe und Flexibilität unseres Standortes und schaffen die Basis für weiteres Wachstum“, betonen die Geschäftsführer Swantje Horn und Dennis Behnken. Weitere Maßnahmen zur Modernisierung und Flächenerweiterung sind bereits in Planung.
Internationale Resonanz und gelebte HERZOG-Kultur
Das Open House 2025 wurde vollständig vom HERZOG-Team organisiert – vom Aufbau der Ausstellungsflächen, Messestände und Maschinen über den Shuttle Service für unsere Gäste, das Catering und die Betreuung der Besucher. Diese lobten die offene Atmosphäre, die hohe Fachkompetenz und die außergewöhnliche Freundlichkeit des gesamten Teams.
Zum Abschluss eines Messetags fanden sich viele Messeteilnehmer zu einem geselligen „Come together“ zusammen und konnten dem HERZOG Team sowie Vertretern aus 25 Ländern interessante Gespräche führen. Am abschließenden Freitag öffnete HERZOG die Türen für den „Family & Friends“-Tag, an dem Mitarbeitende, Angehörige und Partnerunternehmen den Betrieb aus nächster Nähe erleben konnten – ein gelungener Ausklang einer ereignisreichen Woche.
Tradition und Zukunft – made in Oldenburg
Mit der Hausmesse 2025 bewies HERZOG eindrucksvoll, dass sich technologische Innovationskraft und regionale Verwurzelung hervorragend miteinander vereinen lassen. Als familiengeführtes Unternehmen in fünfter Generation setzt HERZOG auf langfristiges Denken, Kontinuität und ein starkes Team. Überzeugen Sie sich selbst davon im neuen Unternehmensfilm, der auf der diesjährigen Hausmesse seine Premiere feiern konnte.
Mit mehr als 150 Mitarbeitenden und über 12.000 m² modernster Fertigungsfläche liefert das Unternehmen Technologie „Made in Germany“ an Kunden aus aller Welt – since 1861.






















